Vier Stützen der Gmoa
Gemeinde Kollnburg ehrte engagierte Ehrenamtliche
25.11.2025|
Kollnburg. Beim Ehrenamtsabend, der wie 2024 in die Jahresabschlussfeier der Gemeinde Kollnburg eingebettet war, haben Bürgermeister Herbert Preuß und der Ehrenamtsbeauftragte Christian Probst vier besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger mit dem Ehrenamtszeichen der Gemeinde gewürdigt.
Die vier Geehrten: Werner Wilhelm (von links), Aloisia
Seiderer, Michael Kraus und Werner Dietl. − Foto: T. Seiderer
Die Ehrung wird auf Initiative von Probst Menschen zuteil, die sich über viele Jahre hinweg besonders für Vereine und Gemeinschaft eingesetzt und das Zusammenleben in Kollnburg nachhaltig geprägt haben. Heuer ging sie mit Michael Kraus, Werner Wilhelm, Aloisia „Luise“ Seiderer. und Werner Dietl an vier Menschen, die „stellvertretend für viele, die über Jahre hinweg mit Tatkraft, Organisationstalent und Hilfsbereitschaft das Gemeindeleben gestalten“, wie der Ehrenamtsbeauftragte betonte.
Bürgermeister Herbert Preuß erklärte in seiner Rede, dass der Ehrenamtsabend für ihn jedes Jahr ein besonderer Termin im Kalender sei, weil er Menschen in den Mittelpunkt stelle, „die nicht reden, sondern handeln – und damit unsere Gemeinde zu dem machen, was sie ist: ein Ort, an dem die Welt noch halbwegs in Ordnung ist.“
Darüber hinaus nahm der Bürgermeister den Abend zum Anlass, auch auf die vergangenen 67 Monate im Gemeinderat zurückzublicken. Trotz manch unterschiedlicher Meinungen habe man stets gemeinsam Lösungen und Wege gefunden – „wie in einer Ehe, in guten wie in schlechten Zeiten“, wie er schmunzelnd anmerkte. Mit Blick auf die Kommunalwahl im März 2026 erinnerte Preuß daran, dass die gemeinsame Zeit in der aktuellen Ratsbesetzung langsam auf die Zielgerade einbiege und die verbleibenden Monate weniger würden. Dies verband er mit einem ausdrücklichen Dank an alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, an seine Stellvertreter sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Ideen, Engagement und täglicher Einsatz den Dienst an den Bürgerinnen und Bürgern erst möglich machten.
Michael Kraus hat „D’Mehlbachtaler“ geprägt
Als Erster wurde Michael Kraus für seine ehrenamtliche Tätigkeit beim Schützenverein „D’Mehlbachtaler“ in Einweging ausgezeichnet. Laudator Alois Kraus blickte auf mehr als vier Jahrzehnte gemeinsame Vereinsarbeit zurück und würdigte Michael Kraus als äußerst engagierten Funktionär, der den Schützenverein mit großer Kontinuität geprägt hat. Kraus trat 1979 in den Verein ein und übernahm bereits früh Verantwortung. Zunächst wirkte er von 1994 bis 1997 als 3. Schützenmeister, anschließend von 1997 bis 2006 als 2. Schützenmeister, bevor er den Verein von 2006 bis 2018 zwölf Jahre lang als 1. Schützenmeister führte. Unter seiner Leitung wurde die Schießstätte umfassend modernisiert, was dem Verein neue sportliche Möglichkeiten eröffnete. Außerdem war er maßgeblicher Initiator und Bauleiter des Funktionsgebäudes auf dem Festplatz. Ein besonderes Augenmerk habe Michael Kraus auch auf die Nachwuchsarbeit gelegt habe. Er habe junge Mitglieder motiviert und ihnen früh Verantwortung übertragen. „So gelang es ihm, viele von ihnen dauerhaft an den Verein zu binden und für Führungsaufgaben zu gewinnen“ – und langfristig den Verein zu sichern.
Dritte Bürgermeisterin Alexandra Fischl hielt eine sehr persönliche Laudatio auf Werner Wilhelm, den sie als stets freundlichen, besonnenen und verlässlichen „Gentlemanrat“ würdigte. Seit bald 18 Jahren gehöre Wilhelm dem Gemeinderat an. Er habe sich in fast 200 Sitzungen „mit großer Sachlichkeit, Fairness und einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein“ eingebracht. Eine lange und prägende Rolle spiele Wilhelm auch bei der SpVgg Allersdorf-Kirchaitnach, bei der er seit 50 Jahren Mitglied sei. Von 1995 bis 2022 trug er als 2. Vorstand Verantwortung. In diese Zeit fiel auch ein zentraler Meilenstein des Vereins: der Bau des Vereinsheims in Maierhof, den er maßgeblich begleitete und vorantrieb. Wilhelm war in sportlichen wie organisatorischen Fragen eine verlässliche Konstante – als Jugend- und als Herrenspieler, später auch als Trainer, Ansprechpartner und Vermittler. Bis heute ist er im Vereinsausschuss aktiv und ist für viele eine vertrauensvolle Stütze. Auch über den Fußball hinaus sei Wilhelm fest im Vereinsleben des Ortes verwurzelt – von der Feuerwehr über den Schützen- und Reservistenverein bis zur Kirchenverwaltung. Stets bereit anzupacken, Verantwortung zu übernehmen und das Miteinander aktiv mitzugestalten.
Das dritte Ehrenamtszeichen des Abends erhielt Aloisia „Luise“ Seiderer. In seiner Laudatio würdigte Benedikt Schlecht sie als die organisatorische Seele des Schützenvereins „D’ Mehlbachtaler“ in Einweging. Seit 30 Jahren führe Seiderer die Vereinskasse mit großer Sorgfalt und einem bemerkenswerten Pflichtbewusstsein. Darüber hinaus sei sie zentrale Anlaufstelle, wenn es um die Planung und Durchführung der zahlreichen Vereinsaktivitäten gehe. „Aloisia Seiderer schreibt Listen, packt Geschenkkörbe, organisiert Helferteams und sorgt mit ihrer ruhigen und strukturierten Art dafür, dass jedes Fest zum Erfolg werden kann.“ Sie packe zu, bevor andere überhaupt darüber nachdenken. Sie arbeite im Hintergrund, ohne sich je in den Vordergrund zu stellen, und halte mit ihrer Tatkraft und ihrem Organisationstalent vieles am Laufen. Dabei verliere sie nie ihr Lächeln – selbst bei den Kassenprüfungen, wie Schlecht schmunzelnd anmerkte, gebe es bei ihr neben Zahlen auch Wurst und Käse, was längst Tradition geworden sei. Über drei Jahrzehnte hinweg habe sie nicht nur die Kasse im Blick behalten, sondern auch den Zusammenhalt des Vereins gefestigt.
Werner Dietls Privat-Auto wurde zum Einsatzfahrzeug
Den Abschluss des Abends bildete die Ehrung von Werner Dietl, dessen Name seit Jahrzehnten eng mit der Entwicklung der Feuerwehr Kollnburg verbunden ist. Feuerwehrkommandant Patrick Maier würdigte Dietls Laufbahn, die 1977 begann und den „Boda Werner“, wie man ihn kennt, zu einem prägenden Gesicht der Wehr machte. 1984 wurde er zum 2. Kommandanten gewählt – ein Amt, das er zwölf Jahre ausübte. Anschließend führte er die Mannschaft von 1996 bis 2004 als Kommandant. Unter seiner Leitung entstand das neue Feuerwehrhaus und fanden zwei wichtige Fahrzeugbeschaffungen statt.
Maier hob hervor, dass Werner Dietl nicht nur Strukturen geschaffen habe, sondern auch ein Vorbild an Zuverlässigkeit und Kameradschaft gewesen sei und jungen Kameradinnen und Kameraden zeigte, was Feuerwehrdienst bedeute. Mit einem Lächeln erinnerte er daran, dass Dietl einmal kurzerhand seinen privaten VW-Bus zum provisorischen Einsatzfahrzeug erklärte, weil die übrigen Fahrzeuge bereits ausgerückt waren – ein Sinnbild für seine Bereitschaft, in jeder Lage Verantwortung zu übernehmen. Auch nach seiner Ernennung zum Ehrenkommandanten 2005 sei Dietl der Feuerwehr weiterhin eng verbunden.
Ehrenamtsbeauftragter Christian Probst hob eine Vielzahl weiterer Bereiche hervor, in denen Werner Dietl seit Jahrzehnten aktiv ist und zählte dabei den Handwerkerverein, Sportverein, den Kollnburger Fasching (1983 war er Faschingsprinz, 1989 Faschingsbraut) und Dietls „Josefa-Auftritte“ auf. Und als Wanderwart der Gemeinde sorge er dafür, dass die Wege stets gut beschildert sind und sich niemand verläuft.